abt. the luxury of time
es ist so: in der sbahn, wenn ich keinen sitzplatz habe und im stehen fahren muss, da mach ich grundsätzlich die augen zu. ich tue dann so, als ob ich schlafe. im stehen. ist besser als die leute anstarren. was man zwingend machen muss, aus dem fenster kuckn zb ist noch sinnloser, als ob man die landschaft geniessen kann, vogelzeig. die leute gegenüber anzustarren ist ebenfalls blöd, weil man damit rechnen muss, dass die leute zurück-kucken. und das tun die meisten, wenn sie sie sich beobachten fühlen. ausser mir, denn ich mache dann die auge zu und mache dabei schlafgeräusche
( so schnaufen durch die nase).
ich bin heute schweissgebadet aufgewacht, denn ich hatte einen alptraum. als ich aufgewacht bin, da dachte ich, gott sei dank, war nur ein traum. im o-ton dachte ich ohoo, oho, neuro, glück gehabt, es war nur ein traum.
ich habe von einer geister-brücke geträumt. eine stillgelegte brücke, ein viadukt!, wo mal züge drüber gefahren sind, jetz aber seit vielen jahren nicht mehr. die brücke war aus stahl, sie war circa 20 meter lang. es gab keinen gehweg drauf, sie war sehr schmall, so, dass nur der zug drauf passte, damit er über eine schlucht fahren kann. stahl war sehr verrostet. und ich war mitten auf der brücke und wusste nicht, vor oder zurück. bei jedem schritt, fielen rost teile runter, in die schlucht und ich hatte da kein geländer um mich wo festzuahlten.
und als ich aufgewacht bin und oho-oho gedacht habe, ist mir eingefallen, dass ich nich so sehr pokern soll im leben, weil das alles mal kein gutes ende nimmt. und dann is mir noch was anderes eingefallen.
als ich klein war, so 5 oder 6 aber nicht älter, bin ich mit meinem vater öfters durch solche brücken gegangen. wir sind immer heimlich oma besuchen, die verbotene oma, wo meine mutter nichts davon mitkriegen sollte. meine mutter und die mutter meines vaters waren zu dem zeitunkt keine gute freundinnen. auch zu späteren zeitpunkten nicht. mein vater hat als seemann ziemlich viel geld verdient, was er früher seiner mama abgegeben hat. nachdem er geheiratet hat, hat er das geld natürlich seiner frau gegeben, deshalb verstehe ich schon meine oma, dass sie sauer war.
also nahm mich mein vater an die hand, und wir gingen zu oma. wir haben dazu immer einen abgelegenen zufussweg durch ein waldstück genommen. damit
a) keine zahlreiche verwandte meiner mutter petzen könnten, dass sie uns gesehen haben
b) weil mein vater meine mutter erzählt hat, wir gehen nur was spazieren
c) weil mein vater eh mehr so ein liebhaber von freien landschaften war. und wenn schon unterwegs, dann nur durch die natur.
und genau da, auf dem weg durch dieses wald, da gabs zwei von solchen stillgelegten viadukten. um die oma zu erreichen, müssten wir als durch diese brücken. und sie waren sehr verrostet. die schienen, die hingen nur so rum, links und rechts gerüstartiges gitter, auf die jemand so lose bretten hingelegt hat. ich glaube das war mein vater, weil sonst schien keiner die brücke als durchgang zu benutzen. bzw ich habe nie einen menschen in der nähe gesehen. aber mein vater, der sich sowieso immer einen jungen gewünscht hat, der hat mich immer gehetzt:
na , traust du dich etwa nich? und ich so:
aber natürlich trau ich mich
wo ich mich natürlich nicht getraut habe, aber der stolz ist manchmal wichtiger. ausserdem hatte ich keine große wahl. was hätt ich tun sollen. ich tratt auf die wackelige bretter und versuchte nicht nach unten zu schauen und versuchte mir nie vorzustellen, wie ich da tot geplatscht ( unter einem viadukt lag eine gepflasterte strasse) rumliege und wer alles zu beerdigung kommt und was ich mir dann gewünscht habe,war, allen leuten mal die meinung zu sagen, bevor ich sterbe. deshalb wollte ich nicht sterben. ich habe mir als kind oft vorgestellt, wenn ich mal tot bin dann werde ich mal die leute als geist aufsuchen und ihnen böse streiche spielen.
bei den ersten malen, da gelang es mir die brücken nur auf allen vier durchzukweren. das problem war, dass die bretter nicht fest genagelt waren, sondern sie waren lose, nur so draufgelegt. ich hatte jederzeit umkippen können. über die schienen zu gehen ging nicht, weil die abstände zwischen den kwerbalken, viel zu groß waren. und mit händchenhalten mit papa, da war nix. das wäre rein technisch nich möglich gewesen. und mein vater, der meinte nur: das machst du schon.
irgendwann mal hab ich dann die kunst beheerscht, die brücken in relativ kürzen zeit und im stehen zu überkweren. der trick war: augen gut auf und ganz schnell gehen. große schritte, nicht laufen, sonst wackelt ein brett und man rutscht aus und nicht nach unten kucken. da muss ich sagen, war ich schon sehr sehr stolz auf mich. leider dürfte ich das keinem erzählen, denn wenn das alles meine mutter erfahren würde, dann hätte sie
a) gefragt hätte, was wir da zu suchen hatten
b) uns auf die schliche gekommen wegen oma
c) und dann gäbe es wieder krach.
sie wäre so sehr aufgeregt über die oma-besuche, dass ihr hirn nichtmal ansatzweise aufnahmefähig wäre für die tatsache, dass es vielleicht sehr gefährlich war. dass ich vielleicht tot sein könnte. dass sie sich zuerst mal um mich kümmert so eine halbe stunde, wo sie mal kurz weint und froh ist dass ich noch lebe. vom schulterklopfen mal ganz abgesehen. wenn man bei manchen menschen bestimmte wunde stellen angefasst werden, egal ob versehtnlich oder absicht, da dreht sich da eine schraube im kopf, ein hebel wird getätigt und die person tickt auf einmal ganz anders. so war das bei meiner mutter. die oma-wunde war besonders großflächlich und eklig und um sie im vorbeigehen nie anzufassen, müsste man schon akrobatisch einiges drauf haben. wenn man dann einmal versehtnlich in die wunde reingefasst hat, wo darauf folgend die schraube im kopf meiner mutter locker gedreht wurde, dann könnte zb ein flugzeug in die küche abstürzen und sie hätts nicht gemerkt. so schlimm war das. natürlich tat mir mein vater nicht leid, weil ich wusste, er gibt der oma trotzdem heimlich vielgeld. und die oma kauft dafür wolle-knäuel, strickt dafür hässliche zopfpullover mit v-auschnitt, die sie meinem schenkt, damit mein vater sie anzieht, damit meine mutter das mitkriegt, was mein vater aus liebe zu meiner mutter ( oder wegen der wunde) doch nicht gemacht hat, die pullover anziehen.
statt das geld zb mir zu geben. schweigegeld oä.
also schwieg ich lieber und entwickelte meine fantasien weiter ( was wäre wenn ich tot bin und welche leute ich dann als geist heimsuchen täte). so hatte ich gar keine angst mehr von einem absturz in die tiefe und einem eventl. tod, ich fands sogar ein bißschen schade, dass ich wohl nich so schnell unter die geister gehen würde. aus heutigen sicht, weiss ich aber, dass da eine gehörige portion glück im spiel war. daran hab ich dann heute morgen gedacht als ich aufgewacht bin.
ohne gehörigen portion glück geht wohl nix im leben. und dann hab ich noch gedacht:
ohoho neuro, hochpokern is doch gut.
mut wird manchmal belohnt.
mutigen gehört die welt.
etc.
( nor risk no fun)
mfg
neuro
District Functionality Scout
( so schnaufen durch die nase).
ich bin heute schweissgebadet aufgewacht, denn ich hatte einen alptraum. als ich aufgewacht bin, da dachte ich, gott sei dank, war nur ein traum. im o-ton dachte ich ohoo, oho, neuro, glück gehabt, es war nur ein traum.
ich habe von einer geister-brücke geträumt. eine stillgelegte brücke, ein viadukt!, wo mal züge drüber gefahren sind, jetz aber seit vielen jahren nicht mehr. die brücke war aus stahl, sie war circa 20 meter lang. es gab keinen gehweg drauf, sie war sehr schmall, so, dass nur der zug drauf passte, damit er über eine schlucht fahren kann. stahl war sehr verrostet. und ich war mitten auf der brücke und wusste nicht, vor oder zurück. bei jedem schritt, fielen rost teile runter, in die schlucht und ich hatte da kein geländer um mich wo festzuahlten.
und als ich aufgewacht bin und oho-oho gedacht habe, ist mir eingefallen, dass ich nich so sehr pokern soll im leben, weil das alles mal kein gutes ende nimmt. und dann is mir noch was anderes eingefallen.
als ich klein war, so 5 oder 6 aber nicht älter, bin ich mit meinem vater öfters durch solche brücken gegangen. wir sind immer heimlich oma besuchen, die verbotene oma, wo meine mutter nichts davon mitkriegen sollte. meine mutter und die mutter meines vaters waren zu dem zeitunkt keine gute freundinnen. auch zu späteren zeitpunkten nicht. mein vater hat als seemann ziemlich viel geld verdient, was er früher seiner mama abgegeben hat. nachdem er geheiratet hat, hat er das geld natürlich seiner frau gegeben, deshalb verstehe ich schon meine oma, dass sie sauer war.
also nahm mich mein vater an die hand, und wir gingen zu oma. wir haben dazu immer einen abgelegenen zufussweg durch ein waldstück genommen. damit
a) keine zahlreiche verwandte meiner mutter petzen könnten, dass sie uns gesehen haben
b) weil mein vater meine mutter erzählt hat, wir gehen nur was spazieren
c) weil mein vater eh mehr so ein liebhaber von freien landschaften war. und wenn schon unterwegs, dann nur durch die natur.
und genau da, auf dem weg durch dieses wald, da gabs zwei von solchen stillgelegten viadukten. um die oma zu erreichen, müssten wir als durch diese brücken. und sie waren sehr verrostet. die schienen, die hingen nur so rum, links und rechts gerüstartiges gitter, auf die jemand so lose bretten hingelegt hat. ich glaube das war mein vater, weil sonst schien keiner die brücke als durchgang zu benutzen. bzw ich habe nie einen menschen in der nähe gesehen. aber mein vater, der sich sowieso immer einen jungen gewünscht hat, der hat mich immer gehetzt:
na , traust du dich etwa nich? und ich so:
aber natürlich trau ich mich
wo ich mich natürlich nicht getraut habe, aber der stolz ist manchmal wichtiger. ausserdem hatte ich keine große wahl. was hätt ich tun sollen. ich tratt auf die wackelige bretter und versuchte nicht nach unten zu schauen und versuchte mir nie vorzustellen, wie ich da tot geplatscht ( unter einem viadukt lag eine gepflasterte strasse) rumliege und wer alles zu beerdigung kommt und was ich mir dann gewünscht habe,war, allen leuten mal die meinung zu sagen, bevor ich sterbe. deshalb wollte ich nicht sterben. ich habe mir als kind oft vorgestellt, wenn ich mal tot bin dann werde ich mal die leute als geist aufsuchen und ihnen böse streiche spielen.
bei den ersten malen, da gelang es mir die brücken nur auf allen vier durchzukweren. das problem war, dass die bretter nicht fest genagelt waren, sondern sie waren lose, nur so draufgelegt. ich hatte jederzeit umkippen können. über die schienen zu gehen ging nicht, weil die abstände zwischen den kwerbalken, viel zu groß waren. und mit händchenhalten mit papa, da war nix. das wäre rein technisch nich möglich gewesen. und mein vater, der meinte nur: das machst du schon.
irgendwann mal hab ich dann die kunst beheerscht, die brücken in relativ kürzen zeit und im stehen zu überkweren. der trick war: augen gut auf und ganz schnell gehen. große schritte, nicht laufen, sonst wackelt ein brett und man rutscht aus und nicht nach unten kucken. da muss ich sagen, war ich schon sehr sehr stolz auf mich. leider dürfte ich das keinem erzählen, denn wenn das alles meine mutter erfahren würde, dann hätte sie
a) gefragt hätte, was wir da zu suchen hatten
b) uns auf die schliche gekommen wegen oma
c) und dann gäbe es wieder krach.
sie wäre so sehr aufgeregt über die oma-besuche, dass ihr hirn nichtmal ansatzweise aufnahmefähig wäre für die tatsache, dass es vielleicht sehr gefährlich war. dass ich vielleicht tot sein könnte. dass sie sich zuerst mal um mich kümmert so eine halbe stunde, wo sie mal kurz weint und froh ist dass ich noch lebe. vom schulterklopfen mal ganz abgesehen. wenn man bei manchen menschen bestimmte wunde stellen angefasst werden, egal ob versehtnlich oder absicht, da dreht sich da eine schraube im kopf, ein hebel wird getätigt und die person tickt auf einmal ganz anders. so war das bei meiner mutter. die oma-wunde war besonders großflächlich und eklig und um sie im vorbeigehen nie anzufassen, müsste man schon akrobatisch einiges drauf haben. wenn man dann einmal versehtnlich in die wunde reingefasst hat, wo darauf folgend die schraube im kopf meiner mutter locker gedreht wurde, dann könnte zb ein flugzeug in die küche abstürzen und sie hätts nicht gemerkt. so schlimm war das. natürlich tat mir mein vater nicht leid, weil ich wusste, er gibt der oma trotzdem heimlich vielgeld. und die oma kauft dafür wolle-knäuel, strickt dafür hässliche zopfpullover mit v-auschnitt, die sie meinem schenkt, damit mein vater sie anzieht, damit meine mutter das mitkriegt, was mein vater aus liebe zu meiner mutter ( oder wegen der wunde) doch nicht gemacht hat, die pullover anziehen.
statt das geld zb mir zu geben. schweigegeld oä.
also schwieg ich lieber und entwickelte meine fantasien weiter ( was wäre wenn ich tot bin und welche leute ich dann als geist heimsuchen täte). so hatte ich gar keine angst mehr von einem absturz in die tiefe und einem eventl. tod, ich fands sogar ein bißschen schade, dass ich wohl nich so schnell unter die geister gehen würde. aus heutigen sicht, weiss ich aber, dass da eine gehörige portion glück im spiel war. daran hab ich dann heute morgen gedacht als ich aufgewacht bin.
ohne gehörigen portion glück geht wohl nix im leben. und dann hab ich noch gedacht:
ohoho neuro, hochpokern is doch gut.
mut wird manchmal belohnt.
mutigen gehört die welt.
etc.
( nor risk no fun)
mfg
neuro
District Functionality Scout
neuro - 5. Jan, 12:31