-w. meinte am 7. Mär, 15:58:
für mich ist das
das ultimative dilemma.

jemanden umbringen, weil er jemanden umgebracht hat, heisst ja zwangsläufig, sich mit ihm auf die gleiche stufe zu stellen. wie kommt man da raus? überhaupt nicht, deshalb ultimativ :-(

was man aber sehr wohl tun kann ist - und ich finde, das sollte die gesellschaft tun, wenn sie eine bessere werden will - ist: endlich ursache von wirkung zu trennen. es sollte keine rolle spielen, warum ein mörder zum mörder geworden ist in der beurteilung seiner tat. das mag vielleicht interessant sein für psychologen oder auch die gesellschaft an sich (abt. wie wir wurden was wir wurden), aber es sollte nicht in die urteilsfindung einfliessen.

mord ist eines der stärksten tabus des menschen. und nichts macht es einem leichter, ein tabu zu brechen, als es ein zweites mal zu brechen. deshalb sollte die gesellschaft vor mördern geschützt werden sich die gesellschaft vor mördern schützen, indem diese eben von der gesellschaft getrennt werden und zwar für immer.

die strafe für andere verbrechen sollte daran gemessen werden, wie nah sie am mord lagen, denn manchmal endet ein verbrechen nur zufällig mit dem überleben des opfers, was meiner ansicht nach einem mord dann ziemlich nahe kommt.

reue, entschuldigungen, verzeihen, all das sollte keinen einfluss auf das strafmaß haben. jeder mensch, egal welcher herkunft, hat dieselbe wahlfreiheit. und deshalb sollte auch jeder mensch, egal welcher herkunft, dieselben konsequenzen tragen.

aber für die todesstrafe bin ich nicht. wegen der gleichen stufe. 
S1ic3r antwortete am 7. Mär, 16:14:
Mit anderen Worten, diese Verbrecher werden auf Kosten anderer Weggesperrt und durchgefüttert? Da holt man besser ein Menschen, welcher am verhungern ist und stellt diesem ein Zimmer (Zelle wäre hier ja nicht angebracht) zur Verfügung mit Fernseher, Essen, Trinken, Lektüren… Rollentausch? Trägt vielleicht diese Variante etwas zur Besserung bei?
Naja, so ganz kurz und plump... Wenn ich zuhause wäre könnte ich ausführlicher schreiben. Aber denke, man erkennt, was ich sagen möchte, oder? 
dus antwortete am 7. Mär, 16:24:
du hast kein recht zu töten, auch wenn einer getötet hat.
da hat w schon recht.

was aber garnicht geht, ist dass ein kapitalverbrechen höher bestraft wird als ein gewaltverbrechen
// kotz 
neuro antwortete am 7. Mär, 16:29:
das recht hat keiner
aber es ist ungerecht. es ist ungerecht. wäre das mein kind, hätte ich aber keine hemmungen.
dus, es ist so: ich denke nicht: todestrafe! zahn um zahn! todesstrafe ist super! das ist nicht der gedanken-gang der sich bei mir entwickelt sondern: ich wünsche ihm, dass einer kommt und ihm sein schwanz mit einem stumpfen gegenstand kaputt schlägt. hier gehts nicht um politik, um politische ansichten oder sowas sondern alleine um ... ( platzhalter) <-- wenn ich nur wüsste worums mir geht. 
-w. antwortete am 7. Mär, 16:34:
sicker
aber hallo! wie kannst du in dem zusammenhang überhaupt an GELD denken? is aber andererseits auch typisch für das vorherrschende denken.

was die mehr oder weniger "luxuriöse" unterbringung betrifft: auch hier gilt bis zu einem gewissen grad die sache mit der gleichen stufe. die bestrafung um die gehts ja gar nicht, weil wie soll man denn sowas überhaupt sühnen? es geht drum, dass solche leute weg sind, getrennt von denen, die anderen menschen nichts antun.

mit der bestrafung ist es dasselbe wie mit dem verzeihen. alles ein religiöses/kulturelles/philosophisches konstrukt, das seit jeher dazu missbraucht wird, um einzelne menschen/gruppen über andere zu stellen. 
-w. antwortete am 7. Mär, 16:35:
neuro
dein platzhalter ist: rache. auch oke, aber vorsicht. 
dus antwortete am 7. Mär, 16:37:
ich zahle gerne mehr steuern um gelder bereitzustellen, triebtäter wegzusperren.
kein problem. wo soll ich unterschreiben? 
dus antwortete am 7. Mär, 16:38:
ich glaube nicht der platzhalter ist rache.

sondern schmerz.
sowas in der richtung. und handlungsunfähigkeit.
habs richtige wort noch nicht gefunden.
aber das wort wirds geben. 
-w. antwortete am 7. Mär, 16:39:
ne dus
re platzhalter: aktiv vs passiv
und ich glaube es ist leider kein geldproblem 
dus antwortete am 7. Mär, 16:40:
ne w, ich meine was eine mutter empfindet deren kind etwas angetan wird.
das hat mit rache nichts zu tun.
und mit geld erst recht nicht. 
neuro antwortete am 7. Mär, 16:41:
w
ich weiss wegen : vorsicht, aber im privatem leben hab ich damit keine probleme. rache ist nur gut, wenn man vor dem einschlafen sich so rachengedanken macht, wegen: besser schlafen.

was heisst im privatem leben. also im bezug auf mich, ich habe keine rachegefühle , wenn mir jemand unrecht tut. weil ich glaube mir kann man nicht unrecht tun :-) . lass ich einfach nich zu, das ist ein guter trick! aber ich kann nicht abwehren, dass man den kindern kein unrecht tut. das ist der unterschied. deswegen hab ich es mit diesen rache-gedanken auch nicht so in meiner hand diese rache-gefühle auch nicht unter kontrolle. obwohl man sowas eigentlich unter kontrolle haben müsste, weil wer sonst wenn nicht das eigene ich. aber kinder machen mich zu schwach. da hab ich einen emo-black-out. 
dus antwortete am 7. Mär, 16:44:
ps geld
immer der scheiss spruch

die täter werden auf unsre steuergelder weggesperrt. na und???
soll sich der bild leser halt mal informieren, für was alles unsre steuergelder rausgehauen werden.
dieses argument kotzt mich an.

umbringen kann man sie nicht.
wegsperren soll zu teuer sein.
bleibt ja nur freilassen.

PFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFFF 
dus antwortete am 7. Mär, 16:44:
rache??
ist es wirklich rache?
ich glaube es hat sinn das zu überdenken.
ob das gefühl wirklich RACHE ist??? 
neuro antwortete am 7. Mär, 16:45:
ich habe mal vorgeschlagen
sibirien! aber ist wohl zu unhuman.. 
neuro antwortete am 7. Mär, 16:47:
dus
ich weiss es nicht.
könnte sein.

ICH HASSE UNGERECHTIGKEIT.
vor allem gegen den schwachen gegenüber. menschen. vor allem gegenüber menschen, die sich nicht wehren können.

es könnte einfach die WUT sein gegen die ungerechtigkeit.

oder aber/ andere variante: vielelicht bin ich schwanger und deshalb so emo

hrhrhrh 
-w. antwortete am 7. Mär, 16:48:
ich will mir das gar nicht vorstellen
(wer will das schon?). ich weiss nicht wie ich reagieren würde. vielleicht würde mich der schmerz so überwältigen, dass ich denjenigen wirklich umbringen würde, ich weiss es nicht. aber dann wäre ich auch ein mörder und vielleicht wäre mir das egal, weil es mir dann sowieso egal wäre, was aus mir wird. jedenfalls, soweit kann und will ich nicht vorausdenken.

was die emotionen betrifft denke ich in die richtung die gedanken sind frei, aber handeln sollten wir verantwortlich und in bedacht auf die konsequenzen. 
dus antwortete am 7. Mär, 16:51:
ja ich glaube das ist es
wut wg ungerechtigkeit.


ich möchte meine grossmutter zitieren:

"dus, die welt ist ungerecht, du wirst nichts daran ändern können ... ausser zerbrechen"
(mit tränen in den augen) 
-w. antwortete am 7. Mär, 16:51:
schwanger?
da wär ich aber wirklich gerührt, was wär das für eine nette überraschung
hrhrhr 
S1ic3r antwortete am 7. Mär, 16:56:
dus und -w
Es ging mir nicht ums Geld sondern um die Tatsache, dass man einem anderen Menschen ein solches Leben ermöglichen könnte, der das auch verdient hat.

Oje, so sehr sitze ich auch nicht auf meinem Geld. Und mir zu unterstellen in einem solchen Fall an Geld zu denken ist auch unnötig! Ich hab den Begriff Geld nieee verwendet. Ihr scheint ja hier an Geld zu denken! Ich spreche vom Platz für einen Menschen, der vielleicht am verhungern ist... Soll man doch den Verbrecher verhungern lassen und dem unschuldigen (weiss ich von wo) Menschen das weiter leben ermöglichen.

Und ich spreche hier immer vom Standpunkt aus, dass so ein Typ mein Kind ermordet hätte. Also ehrlich, irgendwann werde auch ich nicht jeden Fehler (sofern es der Verbrecher später als solches bezeichnet) verzeihen...

Ich lese die Bildzeitung nicht... Lebe ja nicht einmal in Deutschland oO

Wegsperren ist nicht teuer... Wenns mit der Todesstraffe in einem solchen Fall nicht funktionieren soll, dann von mir aus. Wegsperren... Werde hier wieder heulen, wenn ich zuwenig davon habe und ich einen Sündenbock für meine finanziellen Probleme brauche!

Aber zum Thema Todesstraffe mag ich gar nicht diskutieren. Ich wollte nur einmal erwähnen, dass ich nicht damit leben könnte, wenn der Mörder von meinem Kind "nur" weggesperrt wird. Eigentlich hab ich mich ja auch schon gegen die Todesstraffe ausgesprochen. Finde das ja auch ziemlich bescheuert, besonders wenn es so fahrlässig angewendet wird wie in den USA.

So... 
dus antwortete am 7. Mär, 17:04:
schwanger?
na gut, was solls. auch damit kann ich noch leben.

(scherzminute) 
dus antwortete am 7. Mär, 17:05:
hallo sick.
soll ich dir ein taschentuch reichen, dass du weiterheulen kannst?

gaehn

hat dir ja keiner was unterstellt.
du kommst mir vor wie ne fahne im wind. das mag ich nicht.
aber egal jez ... 
neuro antwortete am 7. Mär, 17:16:
re geld
das geld was die uns aus der taschen ziehen ist sowieso weg. da können wir nix machen.
eine gute lösung wäre: wegsperren für immer. aber nich so schöne knäste mit satTv und pornos sondern eh so schlicht. mit nem kleinem fenster. und einer pritsche. und essen eh " nicht abwechslungsreich". für die wirklich schwerverbrecher. sagenwirmal: wiederholungstäter. das wäre eine gute abschreck-massnahme, denn die todestrafe ist bekanntlich keine. zack, bumm, gift in die vene und süsse träume. also : wiederholungstäter für immer wegsperren. solen sie in der eigener kranken welt leben und sich jeden tag einen runterholen. na gut, nach 20 jahren dann pronofehte auf steuerzahlerkosten, aber nur mit menschen ab 40 als porno-modelle.

aber als emo-mensch, wünsche ich so einem neschen nicht, er möge mir unter die hände kommen unter meine stassenbahn kommen. 
neuro antwortete am 7. Mär, 17:17:
re schwanger
maj. da hätten wir nen blogbaby.
nein, das glaube ich nicht wirklich, weil ich mich nicht erinnern kann, es wäre, jemand hat mir ko tropfen gegeben. alles ist möglich. ich werde mal noch 9 6 monate abwarten und dann ist es sicher :-) 
dus antwortete am 7. Mär, 17:23:
ich find, obwohl ich auch dazu neige emotional, töten geht nicht.
ah ich steig aus. so. 
neuro antwortete am 7. Mär, 17:28:
dus
ich finde bzw ich kann mich erinnern, dass wir dieses thema schon mal öfters hier hatten. ich kann das bei mir nicht abschalten, weil ich damit umgehen muss. also um euch nicht zu nerven mit meinen ungerechte-welt-laune geh ich lieber offline, ( das hab ich auch gemacht) sonst würde ich eine woche lang blöd rumhängen mit einer blöder-kinderschänder-laune und besser würde mir dadurch auch nicht gehen. wir machen dann hiermit " closed" und ich melde mich zu diesem thema wieder, wenn schon wieder paar kinder sterben. ich kann das nich so handeln wie brigit schrowonage, wo sie zuerst über krüpel-kinder berichtet und als nächstes thema dann: die lust in deutschen schlaffzimmern.

rechtfertige ich mich jetz? wahrscheinlich: ja. 
-w. antwortete am 7. Mär, 17:30:
unter blogbaby
hab ich mir eigentlich immer was anderes vorgestellt. ich muss mal wieder mein lesesörfverhalten überprüfen glaub ich. 
neuro antwortete am 7. Mär, 17:34:
w
evntl. meinst du das "blog-maskötchen", ich wollte schon immer ZUNI als blogmaskötschen haben, aber sie hat den wink nie verstanden :-( 
dusi (Gast) antwortete am 7. Mär, 18:28:
schatz, alles ist gut.
warum rechtfertigen?
mir ist das thema einfach heute nicht so ...
ich reg mich da immer auf.
und ich habe mich zu konzentrieren gehabt. 
noelscheich antwortete am 7. Mär, 19:54:
w
Auch wenn ich dir in Teilen zustimme, kann ich einige Punkte deiner Argumentation ueberhaupt nicht nachvollziehen.
Richtig ist, dass nicht genugtuung, rache oder "aug-um-aug"-strafe ziel der rechtsprechung sind.

Zum einen, so glaube ich, ist strafe durchaus eine von mehreren massnahmen zur vermeidung der tat. (abschreckung ist verfehlt weil viel zu eindimensional und angreifbar) Durch strafe wird moralischen werten einer gesellschaft ein messbarer wert zugewiesen. Wir gehen dabei davon aus, dass jemand der unsere Werte nicht teilt oder ebenso hoch einschaetzt, dennoch seiner eigenen Freiheit bzw. seinem Besitz einen wert zumisst. Diese aneinanderkettung von Meins und Deins ist notwendig, weil eine gesellschaft keine alleinhoheit ueber die wertevorstellungen jedes einzelnen ihrer mitglieder hat, sondern nur ueber das was "allgemein akzeptiert" ist. Sie kann weder ausschliessen, dass ihre mitglieder bestimmte moralverstellungen nicht teilen, noch kann sie garantieren dass jeder diese gleich hoch einschaetzt. Als gesellschaft bedienen wir uns darum eines buendels von mitteln die unseren werten gewicht verleihen. strafe ist eines davon, bildung, erziehung, konsistenz, hinterfragen und vorbildfunktion sind andere.

Wenn diese strategie bei einer person versagt hat und sie sich aus dem grund unseren werten zuwider verhalten hat, dann ist einerseitz natuerlich konsequenz das ziel der strafe. Wir wollen ja das gewichtungssystem nicht gefaehrden das wir um unsere werte aufgebaut haben. Viel entscheidender aber, ist weiterhin vermeidung das hauptziel der strafe. Nun allerdings vermeidung einer wiederholung der tat bzw. aenhlicher taten die wir der person zutrauen. Wir versuchen also den taetern die moeglichkeit zur wiederholung der tat zu nehmen, durch entzug von mitteln (geld, besitz, fuehrerschein etc.) oder eben freiheit, also der separation von der gesellschaft zu deren schutz.

Als freiheitliche gesellschaft folgen wir nun dem grundsatz, die freiheit des einzelnen wenigstmoeglich einzuschraenken, ja ihn sogar vor einschraenkung seiner freiheit zu bewahren. Wir wollen unbescholtenen mitgliedern der gesellschaft alle freiheiten gern gewaehren, wissen jedoch nicht wie wir diesbezueglich mit jenen umgehen sollen, welche unser vertrauen wie oben beschrieben verloren haben.

Die Probleme liegen fuer mich darum wie folgt:
1. Wie entscheiden wir, ob wir als gesellschaft vertrauen in einen menschen haben oder nicht?
Da wir diese frage nicht sicher beantworten koennen, betrachten wir die hintergruende der tat und die situation des taeters, versuchen reue und andere zeichen zu lesen, um so herauszufinden wessen es bedarf um das gesellschaftliche vertrauen wiederherzustellen in die faehigkeit und willigkeit einer person, sich den regeln entsprechend zu verhalten. Das ist ein besseres ratespiel, aber es ist richtig. Ich bin ueberzeugt, dass die umstaende sehr wohl betrachtet werden muessen, denn ich will nicht in einer gesellschaft leben, die fehler und böswilligkeit auf die gleiche Stufe stellt.
Die einzige unfehlbare loesung dieses dilemmas waere naemlich, die Frage gar nicht zu stellen, sondern, wie du vorschlaegst, die Taeter konsequent und dauerhaft von der gesellschaft zu separieren und uns so vor moeglichem Unrecht durch zu schuetzen. Das wuerde heissen, dass jemandem der ein Verbrechen begeht dessen Wiederholung wir ihm nicht erlauben wollen, das recht auf freiheit komplett und dauerhaft aberkannt wird.
Abgesehen davon, dass diese konsequenz nicht mit dem weiter oben genannten grundsatz vereinbar ist, bringt das ein weiteres problem mit sich:
2. Die gesellschaft, ganz zu schweigen von ihren offiziellen vertretern und mitgliedern, ist weit davon entfernt unfehlbar und frei von unehrlichkeit und eigennutz zu sein. Deshalb wuerden wir durch fehlentscheidungen oder absichtliches unrecht den groesstmoeglichen schaden fuer die betroffene person anrichten.


Indem wir lange prozesse fuehren, revisionen zulassen, gnadengesuchen stattgeben, niedrige hoechststrafen festschreiben und geringere als hoechststrafen aussprechen, indem wir wieder und wieder pruefen, chancen gewaehren und Taeter freilassen, auch auf die gefahr hin dass sie der gesellschaft bzw. ihren mitgliedern erneut schaden zufuegen, trägt die gesellschaft also ihrer eigenen fehlbarkeit und einem misstrauen gegen sich selbst rechenschaft. Die Gesellschaft hat kollektiv entschieden, dass die Kosten fuer dieses vorgehen (Geld, Besitz, Unrecht, Schmerz bis hin zu Menschenleben) von den Mitgliedern der gesellschaft zu tragen sind.

Wir versuchen zu balancieren. In der einen waagschale meine freiheit und sicherheit, in der anderen deine freiheit und sicherheit. 
-w. antwortete am 8. Mär, 11:01:
noel
wie gesagt, ein dilemma eben.

du argumentierst natürlich richtig. gnadenlosigkeit kann kein merkmal einer lebenswerten gesellschaft sein und vorallem deinem 2. argument/problem stimme ich zu. wie problematisch meine aussage ist, ist mir natürlich schon klar. man braucht sich nur vorzustellen, was einem selber schon mal passiert ist und wie knapp man an einer möglichen katastrofe vorbeigeschrammt ist. wer von uns zb hat noch nie während des autofahrens telefoniert? und es war möglicherweise nur glück, dass dann keine schulkinder zwischen zwei geparkten autos die strasse überquert haben und wir sie zu spät gesehen haben weil wir abgelenkt waren. wer von uns ist noch nie zu schnell gefahren, obwohl es doch rund um uns nur so wimmelt von mit familien und kleinen kindern vollgepackten autos?

aus einer reinen beobachter-perspektive heraus lassen sich leicht ratschläge verteilen.

in unserem fall hier haben wir natürlich die perspektive der (potentiellen) opfer eingenommen, daher auch die emotionen. als ich mein argument formuliert habe, dachte ich ua daran, wie gerade darüber diskutiert wird, welchen einfluss reue und entschuldigungen auf das strafmass bzw anstehende begnadigungen haben sollen. ich kanns mir wie gesagt natürlich auch nicht vorstellen wie ich mich fühlen würde als vater, dessen tochter auf die bestialischste weise umgebracht worden ist, bei dem sich der täter dann vielleicht noch entschuldigt(!). und ich will mir das auch gar nicht vorstellen. ich kann es aber trotzdem nicht verhindern, drüber nachzudenken und mir meine mögliche reaktion darauf auszumalen. und die sieht fürchte ich nicht so zivilisiert aus wie jene der wirklich betroffenen eltern. 
noelscheich antwortete am 8. Mär, 14:11:
w
ja, ich verstehe deine argumentation. es wird sicher niemand erwarten, dass die betroffenen sich ueber ihre eigenen gefuehle erheben, zum wohle der anderen. wenn ich mich unverschuldet in einer so unmenschlichen, unfairen und irreparablen situation wiederfinde ist es schlichtweg pervers, von mir rationales denken, weitsicht und beruecksichtigung eines gesellschaflichen interesses zu erwarten.
da ist das erwaehnte dilemma. wir sind eben emotional, fehlbar und menschlich.
und genau deshalb benötigen wir die ueberordnung der werte der gesellschaft ueber die gefuehle und wuensche der einzelnen. um dem dilemma zu begegnen und die gesellschaft vor der unvernunft des einzelnen zu bewahren, sei sie menschlich und gerechtfertigt oder unmenschlich und falsch.

genau aus diesem grunde halte ich es fuer verfehlt, die diskussion um die werte und das handeln der gesellschaft im bezug auf ihre restlichen mitglieder (sowie die taeter), vom standpunkt der opfer aus zu fuehren. vielleicht ist das sogar gefaehrlich, weil wir selbstverstaendlich mitfuehlend sind und dadurch ganz automatisch in eine individuelle, emotionale bewertung gezwungen werden, in welcher fuer ratio und betrachtung "des grossen ganzen" kein platz ist.

bitte versteh' mich nicht falsch. ich bin voll auf neuro's seite, deren grosses unrechtsbewusstsein ( wenigstens, wenn es um die behandlung von kindern geht ;-) , so tief in ihren emotionen verwurzelt ist.
das ist sehr wichtig und gut, und ich wuenschte mehr menschen wuerden so funktionieren. denn solche menschen brauchen keine aussicht auf strafe um nicht falsch zu handeln.

und selbstverstaendlich muessen wir unbedingt mitfuehlend sein und uns in die betroffenen hineinversetzen wenn es darum darum geht, die wichtigste funktion der gesellschaft nach einer tat auszuueben, nämlich die betroffenen zu unterstuetzen.
nur sollten wir diesen impuls so gut wie moeglich kontrollieren, wenn wir die taeter richten oder gar grundsatzfragen zur gestaltung unserer gesellschaft klaeren.

und ja, ich vermute stark dass ich schwierigkeiten haette, mich nach meiner eigenen obigen argumentation zu richten, wenn ich selbst betroffen waeren waere. darum tue ich das solange ich es nicht bin und erwarte ebendas von meinen mitmenschen. 
dus antwortete am 8. Mär, 14:28:
das dilemma bleibt.
:( 
oliker (Gast) antwortete am 8. Mär, 17:25:
noe 
neuro antwortete am 8. Mär, 21:08:
noel
ich habe es schon mal erwähnt, ich könnte NIE ein anwalt oder überhaupt jemand sein, der mit der rationalern, gesünden, obejktiven gerechtigkeit was zu tun hat. schon gar kein richter. ich könnte auch kein henker sein. mir ist aber auch klar, dass wir hier nicht im schlaraffenland leben und dass es immer unrecht geben wird. unrecht hat viel mehr macht als das recht. weil unrecht weniger definierbar ist als recht. du kannst das recht umrahmen, unrecht nicht. ich sehe das auch als mein persönliches problem, wie ich mit diesen dingen umgehe. ich muss selbst mit meinen gefühlen auskommen und sie auch im "zaun halten", weil was soll ich tun, amok laufen ? dazu bin ich nich mutig genug. ich glaube alle menschen sind vom natur feige. ich kann die welt nicht ändern, ich kann die kinder nicht beschützen. ich kann ebensowenig die welt retten, auch wenn ich das gerne tun würde.

so anonym, weiss du. bat-man mässig. oder spiderman ( das nur alternativ wegen der höhenangts)

ich habe die tage echt darüber nachgedacht, wie ich mein leben cool meistern soll, ohne dass mir deartige dinge so nah unter die haut gehen. die lösung wäre: ne anders. zuerst die

ursache. die ursache ist glaub ich die menschliche psyche und ein gewisses kontigent an gefühlen. der mensch wird geboren, er kann gefühle senden und gefühle empfagen. bei mir gabs irgendwann mal ne störung, dass ich ( auf mich bezogen) keine gefühle empfangen kann. man kann mich zum beispiel soviel verletzen, das macht mir aber nix aus. die leute haben mich nur versehntlich verletzt, ich stand halt im wege. ich gehe sogar davon aus, das mir eine vergewaltigung nix ausmachen würde, weil mein gott, ein typ ist geistetsgestört und hat sich an mich vergangen. mir würde sowas glaub nix ausmachen, ausser den physischen schmerzen natürlich. ich will das so krass ausdrücken, um zu verdeutlichen was ich meine. ich habe mich soweit distanziert von eigenen gefühlen, dass man MICH nicht mehr verletzen kann. man könnte mich nur dann verletzen, wenn man menschen, die ich liebe, unrecht tut. und da werd ich zu mörderin, wenns sein muss.

da aber wie oben erwähnt, jeder mensch eine gewisse anzahl von gefühl-kilos in sich trägt, müssen die irgendwo raus. und wenn ich mich nicht verletzen lasse, projiziere ich das eben und fühle mich selber verletzt wenn andere unschuldige verletzt werden, weil sie sich nicht wehren können.

oder so.

lösung hab ich keine. ich könnte jetz auf einmal beschliessen, ich lasse mich von menschen wieder verletzen. aber das geht nicht mehr. also mir ist kein weg bekannt, wie ich das aktivieren kann. ich kann das ding nicht rückgängig machen. ich empfinde bei mir nicht das gefühl. also man kann mich nicht verletzen, das ist eigentlich ne prima eigenschaft, nur zur info. :-)) somit bin ich der perfekte partner!!!!!!! nur zur info.

:-)

es kann aber auch sein, dass ich sehr affketiert denke. gefühsl-stau eben. 

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