There is real isolation
There is so much destruction


wtf is comprehension. dass ich eingehe und mich mental zurückbilde statt meinen horizont zu erweitern is mir zu genug klar. das denken wird immer anstrengender - in der letzten wer-wird-millionär-sendung wäre ich bei 50 euro durchgefallen.

aber zuerstmal das wichtigste:



einer meine lieblingsfilme heisst "eine ältere dame verschwindet". ich bin in frankreich verschwunden. ich verschwand von alleine, ohne dass man mich dazu gezwungen hat. es war so: ich bin weggefahren und meine uhr ist auf einmal stehengeblieben. ich kann im nachneinein die geschichte nicht ganz fortlaufend erzählen, weil es ist zuviel. ich nehme als zwei würfel in die hand und würfle mal.

eine eins und eine fünf.


ich sass paar tage in einem französischen hotel, das alles andere als französisch war. cause you woke up in the mornin, with initiative to move, aber nix da, beine wie gelähmt, kopf wie gelähmt, arme und waden wie gelähmt. ich schaute tv5 und rtl. vorwiegend.




eine drei und eine drei
ich sass also mehrere tage im hotelzimmer, gedanklich ganz woanders. bevor ich nach frankreich fuhr, beschäftigten mich telefonzellen. ich dachte darüber nach, was sind das für menschen die aus den öffentlichen telefonzellen telefonieren. ich dachte darüber nach ob ich eine berechtigung habe über sowas nachzudenken.

[ helfer mit herz:

vera: michael, dass du erblindet bist dass ist echt ein schwerer schicksalschlag
michael: (nickt)
vera: michael, das muss echt schwer für euch sein, son´schicksalschlag
michael: ( nickt)
vera: (tätschelt den blinden michael am knie) was ist denn so das schlimmste für dich?
michael: steht auf, stürzt sich auf vera, drückt ihr die kehle zu bis ihre zunge raus ist und verpasst ihr dann noch einen letzten tritt, die letzte würdigung, the last touch dass ich mein ungeborenes kind nicht sehen kann
vera: das ist echt michael. das ist nicht leicht für dich, stimmts? wie kommst du mit der situation aus?]

y a comme un gout de gène quand je parle de ma vie. ich schaue die menschen an, die aus den öffentlichen telefonzellen telefonieren wollen und frage mich nebenher, was mit ihnen passiert, wenn man die öfentliche telefonzellen abschaft. wegmontiert. oder elektronische chips einbaut, nur für kreditwürdige, mit weissen-schufa-westen. ich schaue sie an, die schauen mich an weil ich schaue.

[mann: hallo
--
mann: ich bin grade in der stadt und dacht mir, ich erstatte dir einen besuch, habe dir eine überrschaung mitgebracht
--]

ich sehe keine überraschung. vielleicht ist ER eine überraschung, oder sein geschlechtsteil. das sind so die besten männer, die mit sowas ankommen. na - ich habe eine kleine überraschung für dich. und dann packen sie so sex-unterwäsche aus. in rot. oder in lack. oder so handschellen. gibts diese männer wirklich, oder ist das eine us-tv-importe erfindung? diese telefonzellenmenschen gehen mir seit einigen wochen nich ausm kopf. damit mir dinge aus dem kopf raus gehen, muss ich sie verstehen. im kopf abhacken. im kopf aufgeben. im kopf vergessen. das geht nicht, weil ich sie immer wieder sehe, egal wo ich hingehe. ausser in frankreich. dort habe ich weder eine telefonzelle gesehen, noch einen menschen der der da telefoniert, versteht sich jetzt von alleine. das erschien mir sehr sympatisch.

eine vier und eine fünf

das sitzen-im-hotel wurde immer mehr zu einer teuren angelegenheit, ohne dass es wirklich produktiv wurde. aber ein hotelzimmer fühlt sich gut an. nichtraucher. superior. mit spa-mitbenutzung und son`` zeug. ich gehe in den fitnessraum - setze mich hin auf einem blauen schaumstoff-schaukelstuhl. schaukle ein bißschen, ist keiner da. trinke das kostenlsoe wasser. laufe ein bißschen auf einem laufbandgerät. wollte ich schon immer ausprobieren. macht kein spass. ich trinke noch mehr von dem kostenlosen wasser, einmal gekühlt und einmal zimmertemperatur und packe ein paar nutella-frühstücksgrösse-döschen in die tasche. ich hasse nutella, aber ich kenne einige, die nutella mögen.



eine drei und eine sechs

an irgendeinem tag, ging ich einkaufen. ein paar violette-knoblauchknollen und eine packung lorbeerblätter, weil sie so krass aussehen. so "kräuter-de-provence"-like. ich packe die knoblauchknollen in eine flattertütte, machte einen seemansknoten drum und stecke die tüte in meine weisse adidas-tasche. dann überlege ich, wie ich den tag verbinge, ohne im hotelzimmer zu sitzen. ich gehe mal shoppen, dort auf der shoppings-meile wollte ich jesus-und-maria kaufen wegen: hübsch, dann habe ich aber zwei chinesische messer gekauft, wegen: ich stehe auf nutzvolles zeug. ein messer sieht aus wie ein drache, das andere messer hat einen totenkopf eingraviert. ich habe den preis runtergahndelt von 15 euro auf zehn euro pro messer.



ich habe überlegt: wenn ich jetz einfach hier bleibe, was wäre dann. ich konnte so lange in dem hotel leben bis ich pleite bin. und was dann. mir war klar: es gibt immer ein dann. mir war aber auch klar: jedes dann hat konsekwenzen. ich kann doch nicht mein lebenlang immer irgendwo hin gehen und beschliessen, dass ich da bleiben will. anderseits, bedeutet das, dass ich überall bleiben kann.

eine zwei und eine zwei
ich steige dann in ein bus. bevor ich in den bus gestiegen bin, fragte ich rum nach der bushaltestelle und das war krass, denn kein mensch hat mich verstanden. gutes gefühl. kicher. ne, anders. ich habe keinen verstanden. ich fand den bus No.2 und fuhr damit in die periperhie. der bus riecht nach menschen. ich kaufe eine ticket für eins vierzig ( nur hinfahrt) , stemple diesen und fühle mich großartig. der bus fährt durch die französische slams. dann durch eine wüste. dann durch ein zigeunerdorf. komische leute steigen ein, steigen aus, fahren weiter. ein französischer hund schnufelt an meiner tasche. ich fuhr mal hin ( endstation) und wieder zurück. ich fuhr hin und zurück und keiner hats gemerkt.



eine fünf und eine fünf

dann ging ich in die stadt und suchte nach einem restaraunt, wo ich spaghetti aglio-oglio bestellen kann. zum meinem erstaunen hat mich dafür kein französischer baskenmützerträger mit einer baquette erschlagen. ich bestellte spaghetti, wein und weil ich nett sein wollte, etwas französischer baquette.


eine zwei und eine vier
die zeit verging tag für tag und mir war: alles neu aber mir war nicht: langweilig.
ich ging durch die französische gassen, meine weisse adidastasche kwer um die schulter gehängt, mit knoblauchknollen drin und sang :
Y a comme un gout de haine quand je marche dans ma ville
y a comme un gout de gène quand je parle de ma vie
y a comme un gout d'aigreur chez les jeunes de l'an 2000
y a comme un gout d'erreur quand j'vois le taux de suicide
me demande pas s'qui les pousse à casser des vitrines ein französischer rap. was von einem mädchen gesungen wird, das auf rebell macht. ich finde das lied gut weil man im refrain pfeifft.




eine drei und eine eins

ich habe mehrmals täglich geduscht und verbrauchte dabei jedesmal die volle garnitur der frottebadetücher. mir war auch das duschen nicht langweilig. ich habe auch mehrmals täglich geschwitzt.


eine vier und eine drei

ich habe auch eine paar wagehalsige aktionen unternommen, die ich seit meiner kindheit nicht mehr unternommen habe, die aber nicht besonders spannend waren. ich bin auf bäume geklettert, in die zweiundzwanzigmeterhöhe.



danach hatte ich schmerzen in den waden, im nacken, im kopf, in augehöhlen und in den beinen allgemein. zusätzlich erlitt ich unzählige mückenstiche. diese bastarde von mücken infizierten mich mit einem französischen virus, der mich bildlich, sprichwörtlich, non-metaforisch gelähmt hat. ich bekam schmerzen überall. ich bekam französische medikamte verschrieben die mir nich bekommen haben. ein nasenspray, zb, der direkt in die lunge eingespritzt wird, wo man vor den augen bunte-bilder dabei bekommt und für ein paar sekunden grelle blitze sieht. die liebe in zeiten der cholera- war das ein buch? ich habe keine bücher gelesen. schon lange nicht mehr.

so, das war fast die ganze geschichte.
ich war weg und bin wieder da.
meine uhr steht immer noch.

hier. es ist 18 uhr 15 schon seit tagen.


meine waden tun nich mehr weh.
ich verblöde immer noch/immer mehr.
ich habe den eindruck die ganze welt wartet bis man die leiche der kleiner maddy findet. der rest der welt wartet bis ein richtiges passagierflugzeug runterfällt mit vielen toten wartet bis es wieder angenehm kühl wird, und wenn es dann unangenehm kühl wird, warten die alle bis es angenehm heiss wird. ich glaube ehrlich gesagt auch nicht, dass die kleine maddy noch lebt.