stehen wirklich alle eltern auf das selbstgebastelte kinderzeug? das kann ich mir nicht vorstellen. ich habe gestern mitgehört, wie sich mehrere mütter (die zwar etwas öko aussahen, aber jede durchschnittliche und halbwegs gutfunktionierende familie, ist ein bißschen öko, sie tragen ihren einkauf im stoffbeutel, kaufen bio-natur-yogurt, fragen beim bäcker fünfmal nach wie hoch der vollkorngehalt ist, die übliche kleinkind-vorschulalter vorbildfunktion eben) also sie unterhielten sich über das verstau-problem während der weihnachtszeit, jede eigentlich für sich, das heisst, jede frau hat in wirklichkeit ein jammer-monolog laut vorgetragen. bis die andere an der reihe war ( geduldig zu ende zuhören und erst dann reden - kleinkinder-vorschulalter vorbildfunktion). alle haben zugenickt, ein jaja da, ein ohjeohje da, augenrollen bis zum anshlag, wobei sie aber gar nich drauf eingegangen sind in die thematik rein von wegen tipps&tricks, sondern sie warteten geduldig bis sie selbst an der reihe waren, um ihre eigene jammer-story zu erzählen.

ein sagenwirsmal auf der ästheten-skala von 0 bis 100, also einer, der dann auf dieser skala so bei 20 liegt, kann doch nich allerernstes behaupten, dass die von der schule mitgebrachte tonskulpturen, riesengrosse mandalas, kindergeburtstags-kronen, selbstgebastelte holz-schwerte, kerzenständer aus pappe, klorollen-künstwerke, das ü-eier scheiss, dazu kommen dann die tonnen von kindergeburtstagsfotos, die erste schulhefte mit der ersten eins note, die ersten zähne, die ersten schühchen, die man auch nicht wegschmeissen kann, dass sie sich wirklich sehr darüber freuen, wenn das kind wieder was tolles mitbringt kuckma was ich selbst gebastelt habe was machen denn die leute damit? wegschmeissen ist nich, weil das kind mit dackelaugen kuckt, ausserdem ist das asozial abt. kinderherzen brechen.

die spielsachen, okeh, das moderne öko-kind von heute hat einfach keine, dann nehmen wir die spielkonsolen, die verkabelungen, modelautos, die fussbälle, das kickboard, die hausschuhe, die kuscheltiere, das alte spielzeug wo im keller kein platz mehr ist, und zum wegschmeissen zu schade, die zwanzig paar mützen plus handschuhe für alle fälle, weil kinder dauernd mützen und handschuhe verlieren, die kisten mit den legos, das malzeug und jetz kommen wirklich fiese sachen: zuende-undmitvielmühe-gebaute puzzles (die zu schade sind zum kaputtmachen), die knete und die plah-doh geräte, die doppleten und dreifachen panini-bildchen, tafel-kreide, die ausmal-bögen und hefte, hefte überhaupt, lose papierblätter, das bobbycar, irgendwelche dinge zum irgendwo dranhängen die kinder von erzieherinnen oder anderen gutgemeint-personen bekommen, tausendundeins ergonomisch-dicke stifte wo der spitzer fehlt, das gutgemeinte adventszeitzeuch, was kinder von den lieben apothekern bekommen, und obendrauf, wenn die standard-ökofamilie ruhe am weihnachten haben will: die barbie-pupenhäuser, das barbie flugzeug und das barbie-pony, das new-born-baby, die lego-monster, der kleine-barbie-frisörladen, der kleine barbie-schminktisch, der kleine tante-emma-laden, wo werden all diese sachen aufbewahrt? wie funktioniert das alles? und vor allem, wie wird man den krust los? weil mit spielsachen ist wie mit den männern, wegwerfen ist leicht, aber sobald jemand anders damit spielen will, wird heulesusuegeheult und mans zurückhaben will.

deshalb kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass eltern auf selbstgebasteltes zeug stehen, wenn das haus genug mit standardkinderzeug zugemüllt ist. was ich eigentlich zum ausdruck bringen wollte, anders/besser, was ich heute erzählen wollte ist, dass ich ein döner-nomade und ein tankstelle-nomade bin, am thema total vorbei leider weil mir diese mütter eingefallen sind.