dass es mit der sprache noch nicht hundertprozentig klappt, merk ich immer, wenn mich irgendwelche komische leute ansprechen. ich ziehe komische menschen an. sie fühlen sich wohl in der area meines blickes. fühlen sich dort geborgen, wie zuhause. sie suchen wohl nach seelverwandschaft. seltsame menschen und mit seltsam mein ich nicht normal, sondern seltsam. solche seltsame leute und deren blicke ziehe ich magisch an. und wenn es beim blicken bliebe, wäre das alles noch erträglich, aber sie fangen an zu lächeln und zu reden. und damit hab ich große probleme. weil ich vielleicht ein großes herz habe ^(harhar) aber ganz kleine klappe. keine anfälle von spontan floskeln, deutsche redewendungen mit einem zwinker.

heute wars eine komische oma, mit einer rotznase. vielleicht war das aber auch eiter, oder blut, oder poppel, was an der nase hing. ich wollte schon nicht kucken, weil mir dieses detail sehr gestört hat, aber sie kuckte in meine richtung so penetrant, dass ich schon dachte, dass mir selber ein poppel an der nase hing. oder was ähnliches. sie kukt, ich kucke zurück, kucke weg, sie kuckt wieder und ich merke schon, merke in ihren augen dass sie was sagen will. und jeder depp würde sich jetz umdrehen und weggehen aber ich bin ein gutmensch, das red ich mir zumindest ein und lächele zurück und hoffe, das wird sich schon alles von alleien regeln. aber dann fängt sie an zu sprechen, nette sachen, wo man nett was antworten soll, wetter, wie kalt es ist, die schlimme katastrophe und damit hab ich große probleme. mit solchen situationen. da beneide ich all diese mädchen, meine mutter, meine tante und omi sind meine beste freundinnen die mit ihren müttern und entfernverwandten kaffeetratsch machen und die mit jeder bäckereifachverkäuferin reden können, mit dem zeitungsmann, mit der postfrau. ich kann das nicht. und murmele irgendetwas und werde "akustisch" nicht verstanden.

deshalb ist das auch ein vorsatz fürs 2005 ein bisschen mehr unter die leute zu gehen und sowas zu üben. das wird vielleicht ein scheissjahr aus dieser sicht gesehen, aber da muss ich durch. vielleicht wirds dann besser mit der grammatik und interpunktion. da kann ich dann dem jahr 2006 hoffnungsvoll entegen blicken und sich drauf freuen. die vorfreude ist die schönste.

im spontananflug von hass auf deutsche bürokratie, wollte ich mal (paradox hin oder her )die deutsche nationalität beantragen. und besorgte mir tausend und eins papiere, die ich zuerstmal in aller ruhe lesen soll, weil stehen wichtige sachen drin. da stehen solche sachen drin:

ich bin bereit, meine bisherige staatsangehörigkeit aufzugeben und verpflichte mich, nach schriftlicher zusicherung der einbürgerung die erforderlichen schritte zu unternehmen

ja nein ( kein vielleicht )

angeblich gabs mal ein großkoalitionspoltisches JA zu doppelter staatsbürgerschaft. die vom amt wüssten aber nix von. ich soll aber noch folgende nachweise mitbringen

- nachweis über kenntnisse der deutscher sprache
- nachweiss dass ich arbeite
- nachweiss dass ich unbefristeten arbeitsvertrag habe
- nachweiss von brutto-netto löhne der letzten 12 monate ( wozu? )

das bedeutet automatisch, wer arbeitslosengeld bezieht ( freiwllig oder unfreiwllig) darf kein deutscher sein, sozialhilfeempfänger sowieso. die dürfen zwar weiterhin das geld beziehen, aber sie dürfen nicht deutsche werden. scheinlogig. als ob sie wirklich kontrolle darüber haben ob so einer nicht in paar wochen arbeitslos wird und dann doch die stütze beantragen muss. aber ich verstehe von den ganzen sachen zu wenig um mich wirklich aufzuregen. vielleicht haben sie alle recht. ich will meine bisherige nationalität auch nicht wirklich aufgeben. ich bin auch gerne ein teil der paralellgesellschaft. und wenns hart aufs hart kommt, werde ich keine probleme moralischer oder ehrenhafter art haben, an sozialamts türen zu klopfen um die stütze zu beantragen. mir doch egal.



guten rutsch an alle! (damit sind auch die kollegen gemeint, wir ersparen uns heute gutrutschsprüche okeh? )