aber wenn ich in einer Männerrunde sitze, reden wir niemals über Autos. Wir reden vielleicht über alte Zeiten, alte Freunde und sagen Sätze, die mit "Weißt du noch" oder "Wie hieß der " anfangen. Frauen kommen auch vor, aber nicht so häufig wie sie selbst es sich vorstellen. Beschimpfungen und grobe Titulierungen habe ich auch noch nicht gehört.
Es ist eher eine abgeklärte, völlig realistische Stimmung, die völlig ohne Groll in Feststellungen endet, entweder wir finden eine Frau, die uns so nimmt wie wir sind, oder wir bleiben eben Single. Den Meisten wird dann an dieser Stelle klar, daß sie Single bleiben werden. Das ist in Ordnung und läßt auch niemanden mit dem Leben hadern. Schon gar nicht mit den Frauen. Denn die können schließlich nichts dafür.
Dafür unterhalten wir uns oft über die Genüsse des Lebens, die wir unbeschwert genießen können. Weintrinken, Computerspiele, Uhren, Besuche in musikalischen Vergnügungstempeln, zukünftige Urlaubsreisen.
Andererseits, zu später Stunde, wenn der Pegel höher ist, klagen wir auch über unser Leid mit den Frauen. Zumindest die, welche noch Kontakt zu Frauen haben. Körperlichen Kontakt. Für jene sind Frauen genauso "Terra Incognita" wie es umgedreht zu sein scheint.
Und wenn die Zunge einmal gelockert ist, hört man Geschichten von Pein und Schmach, von Nichtverstehen und Frust, von Aufgabe und Resignation.
Aber es sind eher Worte der Verzweiflung und der Einsicht, daß es keine Möglichkeit gibt diesen Zustand zu verändern.
Und so haben die Älteren in der Runde jene gelassene, schon beinahe buddhistische Einstellung zu diesem Thema entwickelt, die sie zum Weiterexistieren brauchen.
So gehts dann auseinander, ohne Groll, ohne wirkliche Aussprache, ohne den tiefen Blick in die Seele des Anderen, ohne die Oberfläche verletzt zu haben.
So sind wir, zumindest die Männer, die ich kenne.