-w. meinte am 6. Apr, 12:50:
was mir auffällt und was mich besonders stört
ist der mangel an verständnis für das persönlichkeitsrecht in unseren breiten in unserer gegend. und die art und weise, wie dieser mangel ausgeglichen werden soll (noch schlimmer: muss!), nämlich mit rechtsverbindlichen disclaimern auf der website.

ist doch komisch, dass gerade im land der unbegrenzten schadenersatzforderungen genau diese disclaimer nicht nur nicht notwendig sondern auch völlig nutzlos sind/wären, ne?

dass es das persönlichkeitsrecht einschränkt, jemanden ohne einwilligung zu fotografieren und dieses foto dann zu veröffentlichen (mit oder ohne kommentar): warum gehört das wissen darüber bei uns nicht zur allgemeinbildung? warum können da überhaupt diskussionen drüber entstehen, ob das gut ist oder nicht, fair oder nicht, erlaubt oder nicht?

ich glaub wir haben da einfach noch ne menge nachzuholen in sachen demokratie. 
neuro antwortete am 6. Apr, 12:58:
w
ich glaube das wird immer schlimmer. bald gibts eine persönlichkeitsrechte-reform, im zeitalter des www, ich seh`s schon kommen. die telefonbespitzelung is schon durch, was war mit der raster-geschichte? in jedem kaufhaus gibt es kameras, weiss du was mit den fotos/fimen passiert?gehst du zum fotograf, kannst du dir sicher sein, dass die abzüge da bleiben?

beispiel: im kindergarten werden fotos gemacht, für eine mappe 40 euros. und du kriegst nich mal die abzüge, weil wenn nachbestellen, das kann man nur dort. was machen sie wirklich mit all den abzügen? ich meine die negative. wer garantiert, dass die fotos nicht irgendwo in südamerika auf michpappkartos erscheinen? wahrscheinlich tun sie das nicht, aber alleine die option. ich glaube das garantie-gesetzt müsste man reformieren. 
-w. antwortete am 6. Apr, 13:21:
tja neuro ich finde
es würde sowas von reichen, sich das grundgesetz (oder bei uns: die verfassung) mal vorzunehmen.

ich hab ein fürchterliches problem damit (und ich ärgere mich mehr und mehr darüber, je älter ich werde - und nein, ich werd mich damit nicht abfinden!), dass ich als einigermaßen intelligenter bürger meines landes nicht in der lage bin, die rechtliche basis auf dem die existenz meines landes beruht, vollinhaltlich zu verstehen.

bemerkenswerterweise beschäftigt sich der großteil unserer verfassung mit dem land und seinen rechtlich-organisatorischen grundsätzen. es dauert bis zum artikel sieben, um zum ersten mal überhaupt auf echte menschen zu stossen: ("alle bundesbürger sind vor dem gesetz gleich"). aber dann gleich wieder rechtsnormen und verwaltungsdetails und zuständigkeiten, ad infinitum. völlig unlesbar für (auch interessierte) laien.

die amerikanische verfassung hat platz auf einem dina4 blatt (ohne die zusätze). und die kann jeder verstehen, auch wenn er bloss die rütli-schule abgeschlossen hat. dafür brauchts auf amerikanischen (privaten) internetseiten auch keine disclaimer.

schon klar, ist nicht alles gold was glänzt dort, ich weiss, ich weiss. aber gewisse dinge könnten wir uns schon abschauen find ich.

leider ist das natürlich eine völlige utopie. 

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