15.00

wenn dreissig personen fast gleichzeitig fragen: und? was machen sie beruflich?? fühlt man sich alt, und antwortet dreissig mal brav, auf die gesunde körperhaltung achtend: ich arbeite mit computern. die menschen sagen: schön schön oder gut gut und ich fühle ausser mitleid und neugewonnener verachtung nichts für sie, denn ich mag gruppen nicht. nach ca 30 glas sekt, teuro-euro gesprächen und obligatorischen eu- erweiterung-smalltalk, neue länder, die kultur cultur-cafe, die schöne natur, die wälder, und egal wie millionenfach abgedreht sich derlei in wessen kritisch-distanzierten ohren das da unten am schluß auch immer anhören mag – denn

auf die frage: und? was machen sie? würd ich gerne antworten: ich mache kunst aber es steht mir nich zu, das sagen, denn ich mache keine kunst mehr, die kunst ist von mir gegangen, ist abgehauen, hat mich in stich gelassen und will nicht mehr kommen. möglicherweise bin ich abgehauen, bin auf distanz sollen wir freunde bleiben?, und hab sie damit verärgert, mit gleichgültigkeit und ignoranz suchst du mich nur wenns dir schlecht geht? blutendes verlangen? , vielleicht kommt sie auch gar nicht mehr zurück, vielleicht hat sie die schnauze voll gehabt von wegen: freundschaft, immer wieder pflegen, sich drum bemühen, mit bonons füttern, investieren, sich infomrieren, mal einfach fragen wie gehts, unaufgefordert.. es wird mir das herzzerreisen, es wird mir leid tun, ich werd alles bereuen im kopf, blutendes herz und die angst was kommt danach? ich neige weder zu herausragender dummheit noch zu unrealistischen verblendung oder zweifelhaften geisteszuständen oder emotionaler naivität – aber ich weiß: kunst nährt von innen, pflegt, ölt ein, damit nix verrostet. man könnte die gesamte palette des kotzens, heulens, schreiens rauf wie runter beten. menschlichkeit, paranoia, ich weiß es nicht, auf jeden fall ist sie momentan weg.

wir redeten über das moma, als tief in mir das verlangen wieder geweckt wurde, ganz schnell und unaufällig blut-geleckt, und darüber wie man kunst betrachtet, denn es gibt standards, es gibt a und b, revers, avers und 2 seiten der medaillie. ying und yang.

a) versuchen den künstler zu verstehen, was hat er gefühlt, welche werte hatte er, in welcher zeit lebte er und was ist uns von damals übrig geblieben, was will er uns sagen? was will er uns weiter-vermitteln? wir setzen uns hin und schreiben einen aufsatz mit dem titel: was will uns der künstler damit sagen..

oder

b) was sagt mir das? wo berührt es mich, an welchen knotenpunkten, mehr zum weinen oder nicht, ist es schön? ist schön relativ, wenn ja? wieso? schöhnheit liegt im auge des betrachters, schöhnheit ist relativ, küss mich. ich schau das bild an und muss vor rührung weinen, bad world

die wichtigste momas:

moma
Das MoMA in Berlin
200 der bedeutendsten Meisterwerke des 20. Jahrhunderts aus dem Museum of Modern Art, New York, exklusiv vom 20. Februar bis 19. September 2004 in der Neuen Nationalgalerie.




abt. smalltalk:

ich habe die primitive frauengespräche vermisst typ: früher hiess es : walnußgroße menge schaumfestiger, heute heisst es mandarinengroße menge und wie kann man mandarinnengroße menge schaumfestiger ins haar verteilen, und vor allem: tut man schaufestigeran den ansatz dran oder über die länge und last but not least: nutzt das was ?
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