abt. ard-driving stochastic leichen assault

hab ich heute ne leiche getroffen. dachte eigentlich, sie wäre immer noch in meinem keller, aber da ist sie irgendwie entkommen, hätte sie doch zumauern sollen. einmauern und mit initialen versehen. handabdruck drauf.

na hallo- sagt die leiche - lange nicht gesehen
selber hallo dachte ich, sagte aber- na hallo. selber lange nicht gesehen. ein bißschen schweigensmalltalk. wir reden, sagen aber kein ton. der leichengeruch verpestet ein bißschen die luft. und schon wieder, wie oft im laufe meiner 33 jahre, wird mir echt unangenehm. denn einige personen in der zweiergruppe, fühlen sich sichtlich unwohl. und ich sage wieder mal auf wiedersehen, obwohl wir uns ja nicht wiedersehen werden. jedenfalls was mich betrifft.

wieso leichen aus den kellern abhauen, versteh ich nicht. ne leiche ist immer eine tote leiche, sie ist nicht lebendig begraben woden, sondern war schon davor tot. tot und kalt und das nicht ohne grund. die leichen im keller, sind nicht ohne grund tot. manche leichen liegen in koma, und irgendwann mal, stehen sie vor der türe und wollen über etwasreden als ob da noch was zum reden wäre.sie fühlen sich lebendig begraben weil sie so manches nicht verstanden haben. weil sie so manches nicht verstehen wollen. weil ihr eigenes denken durch äusserliche und innerliche flüsseeinflusse, sehr beschränkt ist oder sie denken, sie hätten das glück auf lebenslang gepachtet und alles wird lebenslang wie am schnürchen laufen. sie weigern sich einfach zu verstehen.

wieso manche leichen unbedingt "diskutieren", "darüber reden", "sich ma aussprechen" wollen, werd ich nicht verstehen. genauso wie sie das nicht verstehen, dass ich weder darüber reden, noch diskutieren oder die ganzen geschichten von früher aufrollen und analisieren will. weil sie gar nich "diskutieren"wollen, sondern eine anklage vorleresen, voll mit alten vorwürfen, die schon mal zu lebendigen zeiten ein thema waren und dann wirds ( meistens mir) deutlich zum verstehen gegegeben, wieviel mist ich gebaut habe und dass es wohl nicht schön ist und dass es nicht so gut gelaufen ist, wie das gelaufen ist und noch tausende andere sätze, alles ungefähr in gleicher art und klaglaut-tonation.

ein paar böse worte fallen vielleicht, und wer sie dann abkriegt dann ich, denn in verbal verletzen bin ich nicht so gut. was auch egal ist, weil es ist letzendlich egal, was du sagst oder anders/schlimmer, was du nicht sagst. kommt aufs gleiche raus. das ist scheinbar gegen den plan, aber da es keinen plan gab, alles situationskomik. nur es gibt keine zuschauer, die lachen können.


das ist der grund, wieso die leichen überhaupt zu leichen werden. weil sie sich wie kleine wanzen, überall ansaugen an den körper, und blut trinken, als ob ihnen danach besser gehen würde. sie werden lediglich satt, sie kriegen ihr recht, aber zufriedener sind sie dadurch nicht. deshalb stirbt so manche leiche mehmals im laufe des eigenes lebens.

mein gott, wir sind alle verletzt, wir verletzen andere und wir werden ständig von anderen verletzt. so ist der lauf der dinge. gehört dazu wie atmen. man kann das nicht kontrollieren, in dem man sich lebenslang so verhält, dass uns keiner verletzt. und wir können die andere nicht dazu bringen, sich so zu verhalten dass wir sie nie verletzen.

die neue psycho-mode heisst übrigens: sich selbst schuld geben. damit es dem anderen dadurch besser geht. ich bin schuld, ich weiss, es liegt an mir, es ist mein problem nicht deins. toll, meistens aber weiss man überhaupt nicht was problem ist, aber hauptsache die leiche weiss es, es handelt sich nämlich um so ein totentanz-ritual. nämllich, die leichen, die sterben nich wirklich, sie werden zu mumien, zu bösen mumien, eingewickelt klopapier, eine ganze rolle, drauf alle deine sünden, in alpahbateischer reihenfolge, mit eigenhändigen notizen versehen. damit alles eines tages gesagt wird, was gesagt werden muss. mit einem durch und druch unschuldigen gesicht.

eine leiche hab ich noch, sie schlummert noch aber eines tages steht sie vor meiner tür. leichen können leider nicht weiter so machen, wo sie aufeghört haben, als sie noch keine leichen waren. leichen machen nachdenkliches gesicht, erzählen wie scheisse sie sich fühlen und du weisst genau, sie erwarten rechtfertigungen in irgendeiner form, wo man sich in die augen kucken muss. hab ich ja kein problem damit, womit ich ein problem haben ist das unpdoduktive zeitverplempung. was war, das war, was ist das ist, ist mein motto. so einfach kann das sein. viele kriege könnten so vermieden werden, aber ohne krieg keinen frieden. ich kann vergangenes nicht ändern, auch nicht durch reden/bedauern oder rechtfertigen.
-w. meinte am 28. Apr, 13:46:
ein alternativer lösungsvorschlag
wie man mit so auferstandenen leichen umgehen könnte, wäre: sich ne kettensäge und (optional) eine ledermaske besorgen. das liegt zwar nicht jedem, schon klar. aber es löst das problem mit sicherheit ziemlich nachhaltig. 
neuro antwortete am 28. Apr, 13:52:
w
dazu muss man so charakter haben und viel mut gehört auch noch dazu.
( wo ich doch eh edelmutig bin und großmutig).

was ich mir wünschen würde: alle leichen spaziere da raus und tanzen mal auf der wiese statt bei mir anzuklopfen. und wenn sie anklopfen dann sind wie froinde wie früher. ohne viel gelabber. aber das geht leider nicht. irgendwie meinen die leichen, man schuldet ihnen was. aber was ist die definition von schuld?
wo ist dus überhaupt? 
-w. antwortete am 28. Apr, 14:09:
ich finde deine analogie
mit den leichen im keller schon ganz gut.

und wenn du dir das selber nochmal genau überlegst, dann issja klar, dass die nicht mehr wie freunde früher anklopfen können. das heiss sie können schon, aber leichen haben halt mal was wiesollichsagen bissl ekliges an sich, ne?

also bissl brutalität ist vielleicht schon angebracht. man kanns ja auch so sehen: es nützt ja auch den leichen, sie können dann in frieden ruhen.

(ich glaub ich hätte vielleicht weniger horror- und mehr pornofilme schauen sollen, dann könnte ich bessere ratschläge geben) 
neuro antwortete am 28. Apr, 14:19:
na ja
leichen waren mal freunde vielleicht oder anders/besser gesagt: es sind menschen die man mal gerne hatte. noch deutlicher: die leiche in meinem keller ist eine ehemalige freundin. so. und wir haben uns ja gerne und so, sie ist okeh, ich bin für sie auch okeh, aber irgendwei ist uns das freundinnen-ruder aus der hand gefallen. und irgendwie muss man das regeln, weil wie gesagt, leichen fangen an zu stinken.

deswegen das mit der kettensäge hätt ich auch nicht übersherz gebracht, aber mir is klar, dass man nicht wie früher weitermachen kann, obwohl ich natürlich mir absolut keine schuld bewusst bin. ich gehe davon aus

'freitags-theorie

alle menschen ticken ab und zu mal aus, sie machen dann dinge, die sie bereuen. deswegen sollt es medizin geben ( spritze) die sowas wie eine amnesie vortäuscht, lokale amnesie, situationsbezogen. und dann alles im butter. 
-w. antwortete am 28. Apr, 14:33:
naja
das mit der kettensäge war ja auch so ne analogie, wenn auch nicht so elegant wie deine. ich denk mal für einen normalen menschen ist das schon sowas wie eine überwindung zu sagenwirmal etwas drastischeren maßnahmen zu greifen. aber manchmal bleibt einem halt nix anderes übrig. das drüber reden-wollen ist die alternativ-strategie, und wenn die nicht geht, dann helfen nur klare entscheidungen/taten, das meine ich mit dem kopf-ab.

leiche im keller heisst ja auch da ist noch etwas ungeklärt. und manchmal kann man sachen einfach nicht mehr klären, einfach weils zu spät ist. alle versuche bedeuten nix anderes als eine endlose und sinnlose quälerei (aller beteiligten). 
neuro antwortete am 28. Apr, 15:19:
ana-log-tag
ich finde einfach dass man die sachen ja eigentlich geklärt hat.
und es wäre schön wenn meine freundin zu besuch käme und sagt: na, was machen wir denn heute wir zwei hübschen. ich hätt ja nix dagegen.
aber wenn sie kommt, dann muss man halt reden und womöglich heult sie dann und so sachen. seufz. ich weiss man kann der verantwortung nicht enfliehen, aber manchmal wird den menschen so irgendeine verantwortung angekelbt für leute, die irgendwelche andere probleme haben, wo man bei jedem wort/satz immer aufpassen muss, was man sagt und was man nicht sagt. 
snail (Gast) meinte am 28. Apr, 14:16:
Sehr schön
...kann ich mich gut mit identifizieren (also nicht mit den Leichen). 
neuro antwortete am 28. Apr, 14:20:
snäli
( huch, jetz auch als weltbekannter autor :-)

ja. wir sind halt immer die ärsche dann, obwohl eigentlich die leichen mehr die ärsche sind. 
snail (Gast) antwortete am 28. Apr, 15:55:
hm?
Hab ich meinen Weltruhm verpasst? So ein Mist, kann auch nur mir passieren. Ich find die Leichen und Leichen(auf)träger auch arschig. 
neuro antwortete am 28. Apr, 15:59:
snä
die mdsthbr sache, meint eich. 
dus meinte am 28. Apr, 14:57:
hm
ich finde ne leiche die noch lebt ist keine leiche.
sondern. hm. eher wer/was totgesagtes. oder totgewünschtes.
tot sein wollen und tot sein sind zwei paar schuhe.
ich weiss nix bis wenig von solchen sachen. 
-w. antwortete am 28. Apr, 14:59:
eine leiche die nicht tot ist
ist ein zombie. schuhe sind dabei ausnahmsweise mal zweitrangig. 
dus antwortete am 28. Apr, 15:00:
na gut.
also mir sagte mal wer was war irgendwie scheisse und toll gleichzeitig:
also das alles was du jetzt vor dir hast ist ein riesen riesen monster.
du kannst das nicht einfach töten, es ist groß und stark.
aber fang an das ding zu ärgern, reiss ihm haare aus und dann hackste ne hand ab. und und und...machst das ding tot. stück für stück.

ja so lebe ich nun also schon ne weile.
mein monster schaut schon ein bissi ramponiert aus :) 
dus antwortete am 28. Apr, 15:03:
onkel wilhelm?
du onki, tragen zombies stiefeln?
könnte sein.
könnte sein.
.. 
neuro antwortete am 28. Apr, 15:19:
du dus
die leiche ist aber nich so sexy. 
dus antwortete am 28. Apr, 15:24:
hm
ich kenn mich net aus mit leichen.