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ich würde gerne nach indien reisen. in ein eck, das mit europäischen zivilisation massstäben null zu tun hat. null sinnlose rechtschreibung. null blondierte frauen, null männer mit mutterkomplex und null playstationkinder mit spongebob-tshirts. null vollgekotzte ubahn-stationen. null pseudointellektuelle karierren. null intellektuelle psycho-experimente. null psychologische barierren und ps. kopfzerbrechen an industriellen lebenslösung ab sofort überflüssig.

viele menschen unternehmen so fernreisen, um sich selbst zu finden. ich finde mich hier genug selbst. ich finde mich jeden tag im badezimmer, wo ich meine haare aus dem waschbecken entfernen muss. ich finde mich in mahnbriefen, die mich daran erinnern meine AOKkarte zu verlängern, die mich daran erinnern sinnlose formulare auszufüllen ps. mit einer unterschrift versehen nicht vergessen! ich finde mich im wohnzimmer, wo ich mich beim genaueren hinsehen, im fernsehen wiederspiegle, ich finde mich im schlafzimmer wenn ich morgens den wecker gegen die wand knalle und ich finde mich manchmal in gesichtern anderen menschen, wenn man die pupillen genauer betrachtet. manchmal labbern die leute so einen scheiss zusammen und manchmal hat man keine andere wahl, als sich das gelabber anzuhören. und wenn man dann die pupillen der gegenüberperson genauer anschaut, durchschaut, findet man sich selbst darin.

manche reisen in die ferne, um seine andere hälfte zu suchen. irgendeingott hat mal eine biologische konfiguration geschaffen, die weibmännlich war. man nannte es mensch. so lebten die menschen glücklich und zufreiden. und weil dem gott langweilig war, seinerzeit auf einem elfenbeinthron mit einem messer in der hand, hat er die alle mit dem messer geteilt, wie die früchte, dann hat er die menschen in ein sack gepackt, geschüttelt, gerührt und geworfen. die menschen verbringen jetz fast das ganze leben lang damit, nach ihren hälften zu suchen, weil sie nicht so halbiert sterben wollen. nur leider ist die welt groß, voller fakes, hehlerware, voller gefahr. mathematisch gesehen, ist die suche sinnlos, der wahrscheinlichkeitsprinzip lügt nicht. und der gott, der will nix mehr davon wissen, vielleicht ist er bereits gestorben, elegante rückkehr aus der welt der toten in die welt der suchenden, ausgeschloßen.

manche menschen reisen fern, um sich neuzuerfinden. sich selbst neuzuerfinden ist auch nicht schwer. es reicht wenn man sich nen blog anlegt wo man sich neuerfinden kann, oder wo die anderen einen neuerfinden. kommt aufs gleiche raus. und wenn man sich dann fragt, was sind das für zustände, irgendwas stimmt nicht, ich bin jetz nicht mehr ich selbst, ob womöglich das jetz ein neuer dauerzustand ist, und die mutterfrage aller fragen, ob die welt spinnt oder ich, dann hat man sich bereits neuerfunden.

ich habe grade akute sehnsucht nach einer welt, wo die menschen lachen, weil ihnen grade zum lachen ist und nicht weil sie das freundlicherweise tun, aus höffligkeit. oder weil sie sich vorteile dadurch versprechen. ich kann menschen nicht ausstehen, die dummgrinsend durch leben gehen. die menschen, die dinge sagen wie: man muss leben wie es kommt , oder man kann ja nicht alles haben , oder: einen laster muss man ja haben haha , oder: es ist wie es ist, man muss sich damit zufrieden geben was man hat.

natürlich ist alles wie es ist, das ist selbstverständlich, das ist weder ein lebensmotto, noch höhere mathematik. das muss man nichtmal aussprechen, das muss man sich nicht bewusst machen, das muss man nicht interprätieren. dinge sind wie sie sind, nicht anders. man kann sie nicht ändern. man kann sie nur aus unterschiedlichen blickwinkeln betrachten. das ist der unterschied. wie man sie behandelt. wie man damit umgeht. alles feinheiten, die ein dummgrinsender mensch nicht beachtet, weil ihm dazu die notwendige energie fehlt, die er mit dummgrinsen verpulvert. und während die kiefernknochen an aus-er-arbeitung eines prägnantes gesichtes arbeiten, haben die kriege, die entscheidungsschlachten woanders stattgefunden. ohne ihn.
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